Hiasl

Der „HIASL“ ist ein Iveco Magirus 80-13 AW Allrad, den wir im August 2011 kauften. Entdeckt haben wir ihn im Juni auf der Allradmesse in Bad Kissingen, wo er von seinem Besitzer zum Verkauf angeboten wurde.

Der Koffer hatte schon drei Fenster, die wir aber teilweise noch versetzten, bevor wir uns an die Inneneinrichtung und –ausstattung machten.

Wir entschieden uns für die klassische Lösung mit einem Festbett über der „Garage“, rechts anschließend das Bad mit Dometic-Kassettentoilette (Nachtrag November 2019: die nicht sehr angenehme Entleerung der Kassette alle paar Tage hat uns zunehmend genervt, so dass wir nun eine Trockentrenntoilette von Nature's Head eingebaut haben. Platzmäßig hat sie auf den Millimeter gepasst und wir sind sehr zufrieden damit. Die Feststoffe werden nun alle vier bis fünf Wochen geleert und der Urintank täglich am Abend.), Dusche und Waschbecken. Auf der gegenüberliegenden Seite Backofen von SMEV, Waeco-Kompressorkühlschrank mit 110 l (Nachtrag März 2022: der CRX 110 ist von Anfang an nicht zufriedenstellend gelaufen. Nach diversen Reparaturen und trotzdem viel Ärger hat er dann auf Kreta seinen Geist aufgeben. Wir haben nun einen Kissmann Kompressorkühlschrank mit Kältespeicher und externem Kompressor eingebaut. Welch eine Wohltat für unsere Ohren und er kühlt und gefriert, wie er soll!) und die Küchenzeile mit 3er-Kochfeld von ENO und Spüle. Und vor dem Fahrerhaus die Sitzgruppe auf einem Podest.

Das Holz für den Möbelbau bezogen über die Fa. Vöhringer. (Ilomba/Pappel/Ilomba Sperrholz mit CPL-Beschichtung in 16 mm Stärke) Vielen Dank noch mal für die ausgiebige Beratung und den überaus netten Service! Mit Hilfe eines ausgeklügelten Zuschneideplans  für die insgesamt 10 Platten bauten wir dann völlig in Eigenregie sämtliche Schränke, Schubladen, Regale und die Badwände.

Die Heizung (Webasto Dual Top EVO 7) kam in den Stauraum unters Bett, ebenso die beiden Wasserpumpen, der Wasserfilter fand seinen Platz unter der Sitzbank bei der Spüle.

Links und rechts von der Heizung wurden die beiden Frischwassertanks à 150 l montiert. Unterflur kamen ein Grauwassertank á 50 l, aus dem das Spülwasser für die Toilette entnommen wird und ein Abwassertank á 70 l für die Küche. Leider konnten wir von den Maßen her keinen Tank "von der Stange" nehmen, da wir natürlich jeden Kubikzentimeter für die wertvollen Wasserressourcen nutzen wollen.  Aber dank www.albrecht-behälterbau.de bekamen wir maßgefertigte und pistentaugliche PE-Tanks.

Ein zusätzlicher Dieseltank kam noch hinzu (200 l) und somit haben wir insgesamt 500 l Dieselreserve. Die geplanten 600 Liter ließen sich leider nicht realisieren, aber so werden wir wohl auch über die Runden kommen.

Zwei Solarpanels à 175 Wp wurden auf dem Dach verklebt und die vier Bordbatterien wie auch die zwei Starterbatterien kamen unter die rechte Sitzbank in der Kabine.

 

An einem schönen Spätsommertag machten wir uns dann endlich ans Lackieren. Nun erstrahlt der Hiasl rundum in einem schönen Sandgelb (RAL 1002). Zum Abkleben war noch ein nerviger Wind, der sich dann aber legte und nach zwei Stunden war alles erledigt.

Die letzten Erledigungen waren dann noch die ganzen LED-Lampen anbringen, Sitzpolster nähen, die einschiebbare Eingangsleiter montieren und das Fahrerhaus mit Kunstleder aufhübschen.

 

Dann kam noch der letzte große Posten: neue Reifen (Michelin XZL 335/80 R20).

Und danach ab zum TÜV, wo der Hiasl nun ohne Probleme sein Wapperl bekam!

Summa summarum haben wir also gute drei Jahre gebraucht, wobei in den ersten beiden Jahren fast gar nichts passierte – arbeitsbedingt – aber dafür klotzten wir danach schon ganz schön ran!

 

 

kurzer Überblick über seine Entstehungsgeschichte

Auf unserer Spanienreise hat sich herausgestellt, dass unser LKW auf den engen Passstraßen ein arg schwammiges Fahrverhalten auf der Vorderachse an den Tag legte und die Federung sich durch häufiges Nachwippen unangenehm für unsere Köpfe auswirkte. Also machten wir uns auf die Suche nach einem Federnschmied. Und, man glaubt es kaum, aber in nur 10 km Entfernung wurden wir fündig: beim Federnpapst Josef Damböck in Bad Aibling! Wolfgang hat dann dort mit fachkundiger Hilfe die vorderen Federnpakete aufgesprengt und eine zusätzliche Lage eingebaut.

Im Sommer 2015 montierte Wolfgang noch einen selbst entworfenen Heckträger, wo in der unteren Etage ein Reserverad Platz findet und oben drüber unsere beiden Mountainbikes. Der Clou des Trägers ist seine pneumatische Hebevorrichtung: mit einem kleinen Schalter und dem Druck aus der Luftdruckanlage des LKWs können wir nun mühelos das Rad - hoffentlich nicht zu oft - runterholen bzw. ohne viel Aufwand unsere Räder!


Hier sind noch ein paar Bilder vom Inneren des Wohnaufbaus: