Mittel- und Norddeutschland mit Abstecher in die Niederlande 02.10. - 13.11.2024

Unser Pössl bekommt eine zweite Chance! Es geht ab in den Norden Deutschlands. Erste Station nach einer Regenfahrt und 7° ist Marienbad in Tschechien. Dort sind die wunderschön restaurierten Prachtbauten aus der Jugendstilepoche toll zum Ansehen, doch uns zieht es zur Kolonade Maxim Gorki, eine riesige, an den Seiten offene Halle mit viel Eisenstreben, kleinen Cafés darin und an einer Längsseite die Wandelhalle mit drei Heilwasserquellen. Es riecht brutal nach Schwefel und da halten wir uns mit dem Probieren dezent zurück. Wir laufen trotz Regen noch durch den hübsch angelegten Kurpark und schauen noch in die Eingangshalle eines vornehmen Hotels. Allerdings ist alles wie aus der Zeit gefallen und nur alte Leute, haha!

In Loket, eine kleine Stadt an einer Flussschleife der Eger gibt’s einen Übernachtungsplatz für uns. Von zwei Aussichtspunkten haben wir einen guten Blick auf das Städtchen mit der Burg, die aber leider eingerüstet ist. Da Goethe hier eine Liebschaft hatte, wird der gute Mann posthum reichlich ausgeschlachtet. Es gibt kaum ein Haus oder einen Platz, wo kein Bild von ihm hängt .Im Burgmuseum, warm und trocken, schauen wir uns sogar eine Porzellanausstellung an, wobei die Porzellanfiguren schon echte Meisterwerke sind. Aber im Regal daheim möchte ich trotzdem keine haben. Nach einem Besuch unserer tschechischen Lieblingstankstelle ONO brausen wir noch schnell, ja, schnell geht mit dem Kleinen auch!, nach Eger. Trotz Abendessen treibt uns der Hunger noch in die Stadt. Was auch gut ist, denn die Altstadt sieht mit der Beleuchtung am Abend toll aus! In einer Kneipe bestellen wir zu Wein und Bier Röstbrote. Kann man essen, muss man aber nicht: es ist altes, geröstetes Brot mit einer Bolognese drauf und mit Käse bestreut. 

Begleitet von viel Regen geht es durch das Fichtelgebirge nach Bamberg. Leider verkürzen das Wetter und die vielen Touristen den Besuch in der echt schönen Stadt, aber wir kennen es ja eh schon. Darum bekommt Wolfgang noch ein schnelles Schlenkerla und weiter geht die Fahrt nach Königsberg/Bayern. Allmählich nervt uns der Regen! Von der Burg oben haben wir kaum Aussicht, also laufen wir im Ort über nasses Kopfsteinpflaster vorbei an romantischen Fachwerkhäusern und wie überall vorbei an geschlossenen Läden und Cafés.

Nun fahren wir bei Eisenach den Nationalpark Hainich mit dem etwas sperrigen Namen:“Unesco-Weltkulturerbe Buchenwälder der Karpaten und alte Buchenwälder Deutschlands“ an. Wanderungen durch die naturbelassenen alten Buchenbestände führen uns zum Craulaer Kreuz, wo wir auf einen auf bayrisch gemachten Kiosk mit Jodelmusik treffen. Nein danke, das brauchen wir nicht. Ausnahmsweise regnet es nicht, aber dafür ist es saukalt und wir freuen uns auf die Heizung des Citroën auf den 100 km bis westlich von Kassel. Dort installieren wir uns auf einen kleinen Wanderparkplatz beim „Urwald Sababurg“. Das gleichnamige Dornröschenschloss hat leider vor vier Tagen die Saison für beendet erklärt und unsere ausgewählte Rundwanderung entpuppt sich ab der Hälfte als einzige Matsche, zudem von Wildscheinen total umgegraben. Ein Mann hinter einem Zaun warnt uns auch vor den wilden Tieren. Na toll, sehr beruhigend. Als wir dann endlich heil beim Auto ankommen, sehen wir selbst aus wie die Sau! Darum steuern wir einen Stellplatz in Hofgeismar – ein ziemlich verschnarchtes Nest – an. Dort gibt’s nämlich Wasser und wir können unsere Wanderschuhe vom Batz befreien. Das Trocknen muss dann während der Fahrt erfolgen, was uns ungeahnte Geruchserlebnisse beschert!

 

Bevor wir im Münsterland bei unsere Tochter aufschlagen, haken wir noch zwei Punkte auf meiner To-Do-Liste ab: Warburg, die kleinste Hansestadt Deutschlands mit prächtigen Fachwerkhäusern aus dem 16. Jh. und einer malerischen Unterstadt und danach noch die Wewelsburg. Sie ist Deutschlands einzige Dreiecksburg mit einer Jugendherberge in einem Teil und einem wirklich sehenswerten Historischen Museum im anderen Teil.

Nach intensiven eineinhalb Wochen mit unseren Enkeln fahren wir – ich mit einer Riesenerkältung im Gepäck – weiter nach Zwolle in den Niederlanden. Kaum eingeparkt bekommen wir in der Windmühle nebenan eine private Führung von einem Mitglied des Mühlenvereins. Hier wurde früher und auch heute noch Leinsamen gepresst und das so gewonnene Leinöl als Firnis für Holz verkauft. Leider weht kein Wind, aber dadurch bleibt uns auch der Höllenlärm des Hammerwerks erspart! Am Nieuwe-Vecht-Kanal laufen wir in die Innenstadt mit einer sehr belebten Fußgängerzone. Am heutigen Samstag wird eingekauft was das Zeug hält. Auf dem großen Lebensmittelmarkt hüpfen dann Würste, Cookies und Spargel in meine Tasche, bevor wir uns in einer Kneipe noch ein Gläschen Wein und Bier gönnen. Ja, das ist zugegeben nicht ganz billig.

Durch flaches Grünland von vielen Kanälen durchzogen, ab und zu ein hübsches Dorf mit Klinkerhäusern und ansprechender Fensterdekoration, vorbei an etlichen riesigen Gehöften mit Reetdächern fast bis zum Boden, gelangen wir zu dem kleinen Hafenstädtchen Urk auf dem Nordostpolder. Ein Land, das erst vor ca. 80 Jahren trockengelegt wurde, so dass nun ehemalige Inselbewohner zu Festlandbewohnern wurden. Urk liegt an der Ostküste des Ijsselmeers, das der größte künstliche See Niederlandens ist, seit vor ca. 100 Jahren der Abschlussdeich den See zur Nordsee hin abgedichtet hat. Obwohl in Urk fast alles geschlossen ist und es nicht wirklich viel zu sehen gibt, macht es uns Spaß durch die engen Gassen mit den putzigen Häusern zu spazieren. Am Leuchtturm befindet sich die 1a-Lage mit Wahnsinnsblick auf den See. Wir laufen zu einem großen Windpark, die Sonne verzieht sich und auf dem Rückweg haben wir einen strammen Gegenwind. Für meine Erkältung ist das sehr förderlich, für mich leider nicht! Übernachtet haben wir auf einem ehemaligen Bauernhof bei Emmelord (10€ incl. Wasser), aber das ganze Freizeitangebot wie Tischtennis, Badminton etc. konnten wir wegen des Regens nicht nutzen.

In Lemmer haben wir uns dann die drei Supermärkte angeschaut: Jumbo, gutes Sortiment, nicht ganz billig, Aldi grottenschlecht und Lidl wie überall! Zu Fuß geht’s ins „Reichenviertel“, wo jedes Haus einen eigenen Wasserzugang hat. Das ist für uns Bergfuzzis natürlich schon faszinierend! Und das ein oder andere Anwesen würden wir schon nehmen. Doch auch die Stadtmitte hat einiges zu bieten, mit den vielen Grachten, Flachbooten, Zugbrücken, schicken Cafés, netten Boutiquen und wie immer die tollen Häuser. Aber ich muss sagen, dass dann die Städte doch austauschbar sind, denn über Harlingen lässt sich das gleiche sagen.

 

Heute fahren wir ein Stück über den Abschlussdeich bis Kornwerderzand. Leider ist dichter Nebel, links ist das Ijsselmeer und rechts die Nordsee, aber beide nicht zu sehen. Wir besuchen das Afsluitsdijk Wadden Center, wo wir Interessantes über den Deich, Bau, Erhöhung und Maßnahmen für den Umweltschutz erfahren. Denn durch den Deichbau wurde die Fischmigration unterbrochen, so dass nachträglich Entwässerungssysteme und Schleusen erbaut wurden. Das Museum ist sehr kurzweilig, es gibt viele Videos und toll ist es mit einer VR-Brille mit den Fischen durch die Schleusen zu schwimmen! Weil es heute auch sehr kalt ist, kaufen wir noch leckeren Glühwein für den Abend.

Jetzt ist mal wieder Großstadt angesagt. Es geht nach Groningen, wo wir an einer Gracht einen guten Parkplatz auch für die Nacht finden. Von dort sind wir in wenigen Minuten in der „Binnenstadt“. Allerdings muss man höllisch aufpassen wegen der vielen Radfahrer, die kamikazeartig durch die Straßen fegen. Auf den zwei großen Plätzen: Grote Markt und Vismarkt finden Märkte statt, doch heute leider nicht. Wir laufen kreuz und quer alles ab, vorbei an hohen Backsteinkirchen, alten Handelshäusern mit z. T. noch Kranen im obersten Stock. Es gefällt uns super hier, vor allem als wir in einer Bar noch zwei Plätze in der Sonne für einen Sundowner ergattern. Als die Sonne hinter den Häusern verschwindet, leert sich auch die Kneipe sehr schnell, denn es wird empfindlich kalt.

 

Wir fahren nun nach Termunten an die Dollartmündung, doch das Besucherzentrum hat schon geschlossen, für die Seehunde sind wir auch zu spät dran und wohl auch für die Vögel. Wir stiefeln ein bisschen am Rand des Wattenmeers rum, aber das spannendste sind zwei Krabben. Na, immerhin regnet es nicht. In Appingedam lassen wir uns am Busbahnhof nieder. In der kleinen Altstadt lauschen wir der Turmuhr, wo alle halbe Stunde eine kleine Melodie ertönt. Und dann gibt es hier noch die „hängenden Küchen“ über einer Gracht, die auch heute noch benutzt werden. 

Tschüss Niederlande, wir sind wieder in GoG! (Good old Germany), nämlich in Leer. Vom Stadtbild erkennt man kaum einen Unterschied zu den Niederlanden, außer dass den Deutschen das Händchen bei der Deko fehlt! Die Stadt ist voll mit Leuten, wir lassen uns durchtreiben und hoffen dann am Freizeithafen einen Platz in der Strandbar zu erhaschen. Aber Fehlanzeige, also ohne Getränk noch eine halbe Stunde Sonne auf einer Bank und dann ab zum Auto. Natürlich müssen wir frisch gestärkt am nächsten Morgen noch den9m hohen Plytenberg besteigen! Puh, gerade noch geschafft. Jetzt haben wir hier alles gesehen, so dass wir nach Marienhafe weitergefahren sind, zum einen weil es dort einen kleinen Stellplatz an einem See gibt und zum anderen wegen der ostfriesischen Teestube im Ort. Stellplatz ist da, auch ganz nett und Teestube gibt es auch, aber leider heute geschlossene Gesellschaft. Schade, wir haben uns schon so darauf gefreut. Dann eben nur eine runde um den See. In Norddeich holen wir den Teestubenbesuch nach: teurer Tee mit Sahne und Kluntjes und fetter Sahnetorte! Wir weiten den Spaziergang zum Fähranleger nach Norderney aus. Wie immer Ebbe, zudem Schietwetter, also nur eine kurze runde am Watt entlang. Das alles genügt aber, dass wir patschnass am Auto ankommen. Allmählich kommt wegen des Wetters hier schon etwas Frust auf, aber irgendwann sind wir ja wieder in Bayern...

Wir bleiben an der Küste und gehen vom Museumshafen mit den alten Plätten in Carolinensiel nach Harlesiel. Kein Regen, aber Ebbe und kein Fischbrötchen für Wolfgang. Dafür kaufen wir in einem der vielen Teeläden Tee ein. Da bin ich schon etwas neidisch, denn nicht nur dass es in jedem Ort mindestens einen Teeladen gibt, nein auch mindestens ein Wollgeschäft!

Übernachtet wird dann in Jever beim Sportplatz, wobei uns die Stadt nicht vom Hocker gerissen hat. Das Schloß ist komplett eingerüstet, die Windmühle geschlossen, in der kleinen Fußgängerzone gibt es auch nur den üblichen Kram und das „Jever“ ist sauteuer.

 

Wäschewaschen ist angesagt und das erledigen wir in einem Waschsalon am Rande von Wilhelmshaven. In einem kleinen Dorf am Jadebusen verbringen wir bei Mistwetter den Rest des Tages mit Stricken und Lesen. Ist ja auch mal schön!

So, am letzten Tag an der Nordsee wollen wir noch mal einen Strandspaziergang machen, zumal heute auch die Sonne scheint! In Otterndorf finden wir auch gleich einen Parkplatz und laufen auf dem Philosophenweg zum Deich. Ab hier hätte man dann Eintritt bezahlen sollen, aber das finden wir schon unverschämt. Bei uns in Bayern darf man ja auch ohne Eintritt auf die Berge gehen! So ist es dann ein schöner Abschluss für uns. Von Wischhafen fahren wir mit der Elbfähre in ca. 20 min. hinüber nach Glückstadt. Die Überfahrt ist eisigkalt, aber die tollen Lichtstimmungen mit einem Fastsonnenuntergang entschädigen dafür. Für die Stadt haben wir allerdings keine Lust mehr und verkriechen uns ins warme Auto.

Schon lange wollen wir ins Deutsche Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven, wo im Juli 2024 die neue Dauerausstellung „Schiffswelten – Der Ozean und wir“ eröffnet wurde. Eine sehr interessante und informative Ausstellung zum Schiffsbau, zu diversen Antrieben, Fischerei, Reedereien. Toll ist auch der Teil über die MOSAIC-Expedition mit dem Forschungseisbrecher Polarstern. Auch Kinder kommen durch kurzweilige Exponate zum Mitmachen nicht zu kurz. In einem Extragebäude bestaunen wir die 1380 gesunkene Bremer Kogge, die man vor etwa 60 Jahren relativ gut erhalten geborgen hat. Nach den vielen Eindrücken sind wir platt und brauchen dringend Koffein! Am Abend marschieren wir noch zur Schleuse am Neuen Hafen, zum Leuchtfeuer am Willy-Brandt-Platz, schauen uns noch diverse historische Schiffe, unter anderem das Deutsche Schul-Schiff, einen Dreimast-Segler, an bevor es dann zum Auto zurückgeht, wo wir als erstes die Heizung anmachen.

 

In Dorum, ein reines Feriendorf, lassen wir uns mal wieder ordentlich Wind um die Nase wehen, der natürlich für die Kiter toll ist. Und es sind schon ein paar Profis dabei! Am Kutterhafen lassen wir uns noch Matjes- und Krabbenbrötchen schmecken, bevor es nach Cuxhaven geht. Wir laufen raus zur „Alten Liebe“ (= Bollwerk am Hafen) und schnuppern bisschen Seeluft, sehen vorüberziehenden Frachtern zu. Aber bei diesem ekligen, kalten Nieselregen verlieren wir bald die Lust und kehren in einem asiatischen Restaurant ein, in der Hoffnung durch die Schärfe der Gerichte wieder warm zu werden. Hat auch ganz gut geklappt!

Kaum zu glauben, aber heute sind wir doch tatsächlich 100 km über Nebenstraßen durch die Minihügel der Holsteinischen Schweiz bis nach Plön gefahren. Wir gehen zum Prinzenhaus und über den Strandweg vorbei am unspektakulärem Schloss in die Innenstadt. Auch nicht der Burner, aber auf dem Rückweg kehren wir direkt am See noch bei einem süßen Kiosk ein und laufen durch einen bunten Herbstwald zurück zum Parkplatz.

Über Bad Schwartau fahren wir nach Lübeck, wo es einen stadtnahen Parkplatz direkt an der Untertrave für den Pössl gibt. Das berühmte Holstentor ist doch viel größer als erwartet, aber dafür schon mit reichlicher Schieflage. In der Stadt kommen wir wieder an alten, reich verzierten Häusern, mächtigen Lagerhäusern der Hanse und alten Laubengängen vorbei. Die Fussgängerzone ist wie überall, leider auch mit vielen Baustellen. Wir schauen uns das Buddenbrock- und das Günther-Grass-Haus an, bevor wir teils versteckten Gänge, Höfe und Thorwege suchen. Dies sind Überbleibsel aus dem Mittelalter, als Wohnraum knapp wurde und daher Durchgänge in den Häusern zu den Hinterhöfen gemacht wurden. Dort entstanden dann kleine Häuschen und winzige Gärten für die weniger Betuchten. Heute sind es meist schöne, nicht mehr ganz so winzige Häuser in ruhiger Stadtlage oft mit Gemeinschaftsgärten. Nicht alle sind öffentlich zugängig, und auch bei den anderen sollte man sich schon dezent verhalten. Zuletzt gehen wir noch ins Marzipanmuseum von Niederegger und gönnen uns ein kleines Marzipanbrot.

Auf einer Halbinsel in einem See liegt Ratzeburg. Auch hier sind viele Baustellen in den alten Häuserzeilen und in den fertig renovierten sind fast überall Arztpraxen untergebracht. Wir laufen zum Dom mit einem schönen Garten und Kreuzgang und einer schmucklosen evangelischen Kirche.

 

Wie immer ist es nebelig und feuchtkalt. Irgendwie ist bei uns die Luft raus, das Wetter nervt extrem. Am wohlsten fühlen wir uns gerade beim Autofahren und so geht es gleich noch weiter in die Hansestadt Wismar, wo wir in der Nähe des Campus einen Übernachtungsplatz finden. Und Wismar gefällt uns sehr gut! Breit Straßen mit schön restaurierten Häusern, die so um 1600 erbaut wurden. Viele kleine Läden laden zum stöbern ein. Wismar gehörte ja bis 1903 zu Schweden und ich finde das sieht man. Am Marktplatz befindet sich ein reich verziertes Haus mit vielen Fenstern, der „Alte Schwede“. Am alten Hafen gibt es jede Menge Fischbuden mit Mondpreisen, wo wir uns dann doch zurückhalten. Toll ist die Nicolaikirche, sie wurde im Stil der Backsteingotik errichtet und steilen Pfeiler sind schon sehr beeindruckend. Danach noch kurz zum neuen Hafen, wo wir schnell Fotos vom „Roten Haus“ und dem Wassertor gemacht und dann mal wieder halb erfroren zum Auto geeilt sind.

In Schwerin besichtigen wir das Schloss, in dem auch der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern untergebracht ist. Der Schlosspark mit seinem alten Baumbestand ist schon mal super und auch die Beletage kann man sich, obwohl zu üppig und düster, anschauen. Interessant ist die Sonderausstellung mit Gegenständen und Bildern meist holländischer Maler aus dem 17. Jh. Das Gute war ein Mann, der sich sehr gut auskannte und uns bereitwillig Details zu den Gemälden erläuterte.

 

Mit einem kurzen Übernachtungsstop in Grabow, ein hübsches Städtchen mit viel Fachwerk und Klinker, aber ohne Schnickschnack, fahren wir nun ca. 200 km durch öde Landschaft und noch ödere Dörfer mit Ostcharakter. Am Abend landen wir dann in Goslar, wo wir zwecks Abendessen gleich noch in die Stadt gehen und noch pünktlich zum „Halali“-Ständchen ankommen. Nach einer kalten Nacht schauen wir uns Goslar noch mal bei Tage an, obwohl wir ja vor fünf Jahren während unserer großen Radreise durch Deutschland schon hier durch kamen. Und es gefällt uns noch genauso gut wie damals.

Zum Abschluss dieser Reise fahren wir nun hinauf in den Harz, nach Torfhaus. Hier in der Höhe verzieht sich nun endlich der Nebel und wir können eine schöne Wanderung übers Moor rund um Torfhaus machen. Erschreckend ist allerdings das Waldsterben, der Borkenkäfer hat brutal gewütet, fast noch schlimmer als bei uns im bayrischen Wald. Am nächsten Tag laufen wir wieder bei bestem Wetter zur Wolfswarte, von wo aus man einen tollen Rundumblick hat!

Kaum sind wir wieder weiter unten hat uns der Nebel wieder. Also langweilig, weil man nichts sieht, durch den Thüringer Wald nach Ilmenau, aber das strahlt auch eine gewisse Trostlosigkeit aus. Da santeln wir lieber im Auto rum. In der Nähe von Bad Staffelstein besuchen wir noch Reisefreunde und dann fahren wir bei leichtem Schneefall nach Hause.

 

Resümmee: Je kälter und nässer, umso unbequemer ist es in einem Kastenwagen. Man hat einfach zu wenig Platz zum Trocknen, auch zum Rumlümmeln finden wir es nicht sehr bequem und die fehlende Isolierung macht sich leider auch schon bei 10° unangenehm bemerkbar. Da haben wir es in unserem LKW schon viel besser! Aber trotzdem, der Pössl bleibt !

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