Frankreich, Belgien, Deutschland 08.07. - 04.08.2022

An der Opalküste verbringen wir drei Tage in Wissant, ein kleiner sympathischer Ort, und genießen die Sonne, wobei wir uns gleich beim ersten Strandspaziergang, ca. eine halbe Stunde, einen kleinen Sonnenbrand einfangen. Kein Wunder, nach drei Monaten Jacken- und Pulloverwetter. Mit den Rädern erkunden wir ausführlich die Küste und das doch recht hügelige Hinterland.

An der französisch-belgischen Grenze entlang finden wir nun immer schöne Übernachtungsplätze an einem Kanal und dank der ausgezeichneten Radinfrastruktur sind wir viel mit den Rädern unterwegs. Leider haben wir den französischen Nationalfeiertag am 14. Juli vergessen, denn schon am Vorabend, wir liegen schon im Bett, werden wir mit mehreren professionellen Feuerwerken rundherum in sämtlichen Dörfern daran erinnert. Wow, das war wirklich toll anzusehen!

 

Auch in Belgien änderst sich für uns nichts. Übernachten an einem der zahlreichen Kanäle und tagsüber Radtouren durch kleine, hübsche Dörfer und das alles ohne Steigungen. Allerdings ist es mittlerweile sehr heiß geworden und wir sind froh, wenn wir uns dann am Nachmittag mit Buch und kühlen Getränken im Schatten vom Hiasl niederlassen können. 

Wir wechseln mal wieder auf die französische Seite der Ardennen hinüber und treffen uns für vier Tage mit dem kleinen August und unserer Tochter und Schwiegersohn. Diese sind mit ihrem Dachzelt unterwegs und so steuern wir ausnahmsweise zwei kleine Campingplätze an. Die Hitze wird nun fast unerträglich und die Erwachsenen versuchen sich so wenig wie möglich zu bewegen, August hält natürlich nichts davon und die Oma ist schwer mit Bagger und Lastwagen beschäftigt! In Sedan machen wir einen Einkaufsstopp und schlendern durch die Stadt. Aber außer einem imposanten Schloss hat es eigentlich nichts zu bieten. Viele heruntergekommene Wohnbunker, viele Billigläden und alles etwas schmutzig. Wir schaffen dann doch noch eine gemeinsame Radtour, wen wundert’s, an einem Kanal entlang in das mittelalterliche Dorf Mouzon mit einer sehr großen Klosterkirche. 

Für die jungen Hubers geht es nun weiter an die Opalküste und wir machen uns auf den Weg nach Lothringen. Durch Zufall entdecken wir den kleinen Ort Rodemack mit seiner sehr gut erhaltenen Festung. Wir spazieren durch sämtliche Gassen und über die Festungsmauern, bis es uns zu heiß wird und fahren dann weiter durch staubige, ehemalige Bergwerksdörfer ohne jegliche Infrastruktur mit ein paar Zwischenstopps nach Saverne. Tja, leider ist Montag und auch noch Mittag und da ist die Stadt ziemlich ausgestorben. Etwas unmotiviert laufen wir in der Altstadt rum, vorbei am berühmten Fachwerkhaus Maison Katz und dem Schloss Rohan, bevor es über dem kleinen Hafen am Canal Marne-Rhin zurück zum Lkw geht und weiter zu unserem letzten Halt in Frankreich, nach Marmoutier. Wir parken an der alten Stadtmauer, wo großformatige alte Bilder angebracht sind, die am Abend beleuchtet wurden.  Sehr schön!

Über Straßburg fahren wir nun in den Schwarzwald. Von Oppenau wandern wir hinauf zu den Allerheiligen Wasserfällen und der Klosterruine und freuen uns beim Rückweg über ein natürliches Kneippbecken, denn unsere Socken rauchen nach 19 km und bei den hohen Temperaturen schon ganz schön. Über die Schwarzwaldhochstraße quälen wir den Lkw hinüber nach Freudenstadt und sind entsetzt über die Masse an Wohnmobilen, die sich auf dem ausgewiesenen Platz tummeln und danach auch noch über die Preise in den Supermärkten! Die Räder werden wieder bewegt, und es geht über angenehme Radwege hinauf zum Rossbühl. Am Abend gewittert es zwar kurz, aber von Abkühlung keine Spur.

Schon lange will ich mir die Burg Hohenzollern ansehen und jetzt ist es soweit. Nach der Autofahrt wollen wir uns ein bisschen bewegen und parken deshalb ganz unten. Großer Fehler! Es sind 250 Höhenmeter, der Wanderweg ist oben gesperrt, also auf der Teerstraße hoch und das bei gefühlten 40°. An der Kasse durften wir wieder die deutsche, digitale Unfähigkeit bewundern und dafür später die Burg. Trotz der vielen Besucher verläuft sich die Masse ganz gut. In den Innenräumen sind Museumsangestellte, die interessante Geschichten zu den Räumen, Gegenständen oder Gemälden erzählen. Wir staunen über die relativ kleinen Zimmer, aber auch über die unzähligen Silberplatten, -kannen, - saucieren etc. . Der letzte Hohenzollernprinz wohnt mit seiner Familie im Sigmaringer Schloss, doch ab und an lässt er sich wohl auch hier noch blicken, denn es sind noch genügend Privaträume vorhanden. Von den Terrassen haben wir einen tollen Blick über die schwäbische Alb und können nebenbei noch die Statuen der letzten deutschen Kaiser bewundern.

 

Von Ehingen an der Donau radeln wir nach Blaubeuren zu dem berühmten Blautopf. Die türkisblaue Farbe leuchtet sehr intensiv und es ist die zweitstärkste Einzelquelle Deutschlands. Die Blau mündet 22 km später in der Donau. Doch auch die Ortschaft mit ihren alten, zum Teil windschiefen Fachwerkhäusern und das Kloster gefallen uns sehr gut. Aber das allerbeste ist die Eisdiele! 

Nach einem Abstecher über München, Sauerlach, Aying, wo wir unsere Eltern treffen ist der Eberhofer-Kreisel in Frontenhausen das letzte Highlight dieser Reise, bevor wir am 4. August wieder zuhause in Hohenwarth ankommen. Doch nach der Reise, ist vor der Reise und in Anbetracht der politischen Lage dürft ihr gespannt sein, wo es uns im Herbst hintreibt!

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