Frankreich 22.06. - 08.07.2018

Bevor wir weiterfahren, gehen wir noch auf die andere Hafenseite nach Ciboure. Hier ist es ruhiger, nicht ganz so viel Kommerz und zwischen den baskischen Fachwerkhäusern mit dem blau-, rot- oder grüngestrichenen Fachwerk, blühen gerade die Hortensien um die Wette. So, heute wollen wir mal nicht so weit fahren und haben uns ca. 30 km nördlich bei Ondres einen Strand mit Übernachtungsmöglichkeit ausgesucht. Das sollte ja eigentlich in einer knappen Stunde zu schaffen sein. Aber nicht, wenn man in einen Stau gerät, dann eine Straße gesperrt ist und uns daraufhin das Navi völlig in die Irre schickt. Wolfgang - und nicht nur er - ist sichtlich genervt, als wir nach zwei Stunden in Ondres ankommen. Entschädigt wird er, als wir dann zum Strand gehen und er die riesigen Wellen sieht. Laut Anzeige hat das Wasser 21°, da können die am Mittelmeer nur von träumen! Wolfgang schmeißt sich gleich in die Fluten, aber sie kommen so heftig und rasch nacheinander, dass er ganz schön zu kämpfen hat. Kleine Überraschung dann am Parkplatz: Es steht noch ein Rosenheimer Wohnmobil da. Wir kommen ins Gespräch und dabei stellt sich heraus, dass Sylvia und Wolfgang vor ca. 25 Jahren häufig geschäftlich miteinander zu tun hatten. Es ist total nett mit den beiden und so verbringen wir die nächsten drei Abende mit Wein, Pastis und interessanten Gesprächen zusammen!

 

Endlich kommen nun auch unsere Räder zum Einsatz. So fahren am nächsten Tag Richtung Süden nach Bayonne, der Hauptstadt des französischen Baskenlandes. Die Altstadt, um die Kathedrale herum, ist wunderschön. Drei- bis vierstöckige Fachwerkhäuser mit den schönen eisernen kleinen Balkonen säumen die lebendigen Gassen. Manche haben gerademal Zimmerbreite, dafür oben eine kleine Dachterrasse. So allmählich schließen die Läden, im Gegenzug füllen sich die Restaurants. Wir kaufen uns das beste Baguette mit Iberico-Schinken aller Zeiten und trinken in einer Bar noch etwas und strampeln danach die 18 Kilometer zurück. Der Atlantik ist heute 22° warm! Unglaublich!

 

Heute fahren wir nicht ganz so weit, nämlich nach Cap Breton. Schon wieder eine tolle, kleine Stadt. Wie machen die Franzosen das nur, dass alles immer so geschmackvoll hergerichtet ist? Am Leuchtturm draußen ist heute Stadtfest und da ist alt und jung unterwegs. Als wir ankommen hat gerade die Bollywood-Tanzgruppe eines Yogastudios ihren Auftritt. Aber ich muss sagen, das war nicht schlecht! Einem kühlen Rosé können wir nicht widerstehen, aber dann bekommen wir allmählich wieder Lust auf Meer und machen uns auf den Rückweg. Am heutigen Sonntag ist ganz schön was los am Wasser, und wenn man nicht aufpasst, dann wird man von einer Horde kleiner Jungs fast umgefegt, wenn sie von den Wellen an Land gespült werden.

Hilft nix, wir müssen weiter. Auch Sylvia und Ludwig reisen ab, sie wollen in einer knappen Woche zu Hause sein. Vielleicht schaffen wir es im August auf ein Treffen! Hier an der Küste ist es leider recht schwierig frei zu stehen, denn wenn schon, dann soll es am Wasser sein. Also brechen wir zum nächsten (bezahlbaren) Stellplatz auf, nach Biscarosse Plage. Wir fahren durch riesige, lichte Kiefernwälder, unterbrochen durch schnuckelige Dörfer, aber alle mit guter Infrastruktur. Also mindestens eine Bar, einen Bäcker und einen kleinen Supermarkt haben alle, schon wieder ein Punkt, wo sich Deutschland eine Scheibe davon abschneiden kann. Ursprünglich war hier alles Sumpfgebiet, erst vor gut 150 Jahren ließ Napoleon III. den Sumpf trocken legen und die Kiefern anpflanzen. In einem solchen Wald ist auch der Stellplatz. Es riecht würzig, in den Bäumen tummeln sich allerhand Vögel, der Boden ist weich und man hat Sonne und Schatten. Ein paar Minuten zum endlos erscheinenden Sandstrand, was will man mehr?

 

Heute wollen wir zur Dune de Pilat, der größten Düne der Welt. Natürlich mit dem Rad, denn das Radwegenetz in Frankreich ist hervorragend ausgebaut, gut beschildert und es wird sowohl von den Einheimischen wie auch von den Touristen sehr gut angenommen. (Noch so ein Punkt, woran Deutschland arbeiten kann!) Durch luftige Kiefernwälder geht es flott zum südlichen Fuß der Düne. Doch leider haben wir nicht berechnet, dass wir genau am Mittag hier ankommen. Dementsprechend schweißtreibend ist der Aufstieg über den heißen Sand. Von oben haben wir einen tollen Ausblick auf das Bassin d’Arcachon und die vorgelagerten Sandbänke. Doch die Hitze treibt uns bald wieder runter und wir schwingen uns schnell auf unsere Räder, um so bald wie möglich ins Wasser gehen zu können. Heute sind auch die Wellen nicht gar so groß, da kann ich wenigstens mal ein paar Züge schwimmen. Auch der Sonnenuntergang am Abend ist nicht zu verachten!

Heute geht es ein bisschen ins Landesinnere. Das Navi zeigt knappe 200 Kilometer, für uns schon eine enorme Strecke. Es geht weit um Bordeaux herum in nordöstlicher Richtung zuerst nach Barbezieux, wo wir nur kurz einkaufen. Wir kommen mit einer jungen Frau ins Gespräch, die ganz erstaunt ist, dass sich hier Touristen aufhalten. Klar, hier ist nichts, der Ort steht in keinem Führer, aber die Gegend mit den Getreidefeldern und Wein dazwischen, die schmucken Dörfer und Städte sind einfach super. Überall entdecken wir Plakate mit allen möglichen Festen, doch leider können wir, in unseren jetzt doch schon straffen Terminplan, keines einbauen. Schade! In dem kleinen Dorf Bourg-Charente installieren wir uns auf einem Minicampingplatz. Außer uns sind noch vier französische Wohnmobile da, die am Abend dann ihre Boule-Kugeln auspacken, Musik aus den 70er-Jahren laufen lassen und mit viel Olala und oui und non eine Superstimmung hervorbringen.

 

Der Grund unseres Abstechers hierher ist ja die nahegelegene Stadt Cognac, nicht dass wir so darauf stehen, aber Wolfgang wollte halt unbedingt hierher. Es gibt direkt an der Charente entlang einen, zwar etwas engen, Radlweg und 12 Kilometer ist ja gar nichts. Unterwegs helfen wir einem englischen Ehepaar mit ihrem Hausboot an einer Schleuse die Tore auf- und zuzudrehen. Da ist Wolfgang so richtig in seinem Métier! Als wir durch die Stadt laufen, finden wir noch ein paar Häuser mit schwarzen Flecken an den Wänden. Das deutet daraufhin, dass hier Cognac gelagert wurde und durch die Alkoholverdunstung ein schwarzer Pilzbefall zu sehen ist. Wir kommen am bekannten Hersteller Hennessy vorbei, wo man auch eine Besichtigung mit Degustation machen könnte. Aber da wir beide das Zeug nicht mögen, gehen wir lieber in ein Restaurant und lassen uns dort das Ménu de Jour schmecken: Zuerst Salat mit Schweinefilet, gefolgt von Rindersteak mit Salat und Pommes und als Dessert Apfel-Clafoutis mit Sahne und Kaffee und das alles für 13,80 Euro! Danach bin ich so satt, dass ich mir schon Sorgen mache, ob ich es mit dem Radl zurück schaffe. Hat geklappt.

Ich möchte auf eine der beiden Inseln vor La Rochelle: Île d’Oleron oder Île de Ré. Wir haben uns für die kleinere Île de Ré entschieden und fahren deshalb bei La Rochelle für 18 Euro hin und zurück über die vor ein paar Jahren erbaute Brücke. Da unser Wäschesack schon wieder voll ist, wollen wir auf einen Campingplatz gehen, aber das ist bei den Preisen hier gar nicht so einfach. So 35€/Nacht ist das normale, und darum freuen wir uns, dass wir gleich im Süden in Ste. Marie de Ré einen für gut 19€ im Internet gefunden haben. Trotz guter, moderner Sanitäranlagen und großen Plätzen ist er nur zu einem Drittel belegt, was wohl daran liegt, dass man ca. 200m zum Strand gehen muss und es keinen Pool und Animation gibt. Denn das will der Camper heutzutage. Die Waschmaschine wäscht super und während die Sachen an der Leine trocknen, statten wir dem Meer einen Besuch ab. Auch hier ist es angenehm warm, aber es gibt kaum Wellen und im Wasser ist etwas Grünzeug.

 

Heute ist große Inselrundfahrt angesagt und zwar mit dem Rad. In gut 50 Kilometern fahren wir fast alle Orte der Insel ab. Die Radwege sind wieder mal super ausgebaut. Heute am Samstag sind natürlich schon ein paar Leute unterwegs, aber man kommt sich nie in die Quere. Gleich zu Beginn, in La Bois, ist Flohmarkt. Von dem Stand mit den Weingläsern und dem mit den alten Schallplatten sind wir schon sehr angetan. Gut, dass wir nur einen kleinen Rucksack dabeihaben! Wir laufen natürlich auch durch die recht engen Gassen. Aber auch hier wird jede noch so kleine Lücke genützt um ein paar Stockrosen anzubauen oder einen Rosmarinstrauch, hier ein Rosenstock oder mal einen Lavendelbusch. Per Gesetz ist geregelt, dass die Häuser hier auf der Insel maximal einen ersten Stock haben dürfen, sie müssen weiß sein und die Fensterläden dürfen nur grau, grün oder blau gestrichen sein. Selten kann ich einen Blick hinter den Zaun werfen, aber wenn, dann bin ich begeistert. Fast nur Türen statt Fenster, gepflasterte oder gekieste Höfe mit ein paar Kübelpflanzen, oft sieht man von der Haustüre durch den Salon auf der anderen Seite das Meer. Weiße, luftige Vorhänge flattern im Wind und dazu der würzige Duft nach Kräutern und Salz. Da will man gar nicht mehr weg. Negativ sind jedoch die Preise hier. Ob es die Kugel Eis für 3 Euro ist oder ein Haus mit 135 qm für eine knappe Million, seit der Brücke ist das hier nur was für die Reichen und Schönen! In Loix, auf der Nordseite irren wir etwas in den Salinen herum, was dann auch gleich mit einem Glas Rosé belohnt werden muss. Über St. Martin und La Flotte strampeln wir zurück zum Campingplatz und gehen umgehend zum Baden, denn die letzten Kilometer waren dann doch sehr heiß. Unser Nachbar sagt uns, dass sein Thermometer heute 37° im Schatten anzeigt. Da wundert es mich nicht mehr, dass ich leicht transpiriert habe. Am Abend ziehen dann auch mächtige Wolken auf und es wird die ganze Nacht hindurch donnern, blitzen und auch regnen!

Doch am Morgen ist alles durch, wir können wieder draußen frühstücken. Leider wird mit dem letzten Bad im Meer nichts, denn es ist nicht da. Ebbe! Also räumen wir in Ruhe zusammen und machen uns dann auf die 200km-Fahrt. Zum Ausgleich für die viele Sitzerei radeln wir am Abend noch ins nahegelegene Les Rosiers de Loire. Dort wurde heute eine Bilderausstellung am Loire-Ufer eröffnet. Großformatige Acryl- oder Ölbilder werden nun bis September hier im Freien stehen. Beim letzten Exponat werden Getränke ausgeschenkt und wir leisten uns zwei Gläser hiesigen Rosé. Als wir die Gläser zurückbringen - wir sind die Letzten - schenkt uns der ziemlich angeheiterte Mann nochmals nach und erzählt uns von den Bildern und was er damit zu tun hat - Organisator und Aufstellen der Bilder - und freut sich über meine Französischkenntnisse. Doch dann schauen wir, dass wir wegkommen, bevor wir genau so rote Augen haben wie er!

 

Heute Nacht gewittert es wieder ziemlich und auch der Regen ist nicht zu verachten. Doch so gegen Mittag hört er auf und die Sonne scheint wieder. Also steht einer Radfahrt nach Saumur nichts mehr im Wege. Unterwegs entdecken wir eine kleine Kirche aus dem 11. Jahrhundert mit schönen Steinmetzarbeiten am Eingangsportal. In Saumur gehen wir durch die Stadt, finden etwas weg vom Schuss ein kleines Café und sehen uns im Hof des Rathauses eine Fotoausstellung über das Leben nach dem 1. Weltkrieg an. Leider ist heute am Montag das Schloss nicht geöffnet, so dass wir uns mit Fotos begnügen müssen. Und auch das ist momentan nicht so einfach, weil sich meine Kamera so langsam verabschiedet, grr. Darum gibt es nur mehr wenige Bilder, wenn sie sich mal zum Leben erwecken lässt. Damit wir nicht denselben Weg zurückfahren müssen, radeln wir über eine der Loireinseln auf die andere Flussseite und dann zurück. Das ist leider keine gute Entscheidung, denn der Weg geht zwischen dichtem Wald und einem Wall. Man sieht außer Bäumen gar nichts, der Pfad wird immer schmäler und bedingt durch den nächtlichen Regen auch immer sumpfiger und es riecht entsprechend. Da fahren wir dann lieber wieder auf der Straße, können in die schönen Gärten reinschauen und auch noch ein paar Charolais-Rinder beim Grasen beobachten. Als wir bei Les Rosiers über die Brücke fahren, türmen sich recht dunkle Wolken am Himmel auf. Wir legen zwar noch einen Zahn zu, aber nach wenigen Minuten erwischt es uns dann doch. Als wir drei Kilometer später am LKW ankommen, sind wir nass bis auf die Haut. Unser Bad müffelt dann etwas, als wir die nassen Klamotten reinhängen.

Wenn wir schon an der Loire sind, wollen wir auf jeden Fall ein Schloss anschauen. Und da haben wir uns das Château de Villandry ausgesucht, denn das ist nämlich berühmt für seine Gärten. Wir parken in Villandry erst mal auf dem Besucherparkplatz. Nach wenigen Minuten stehen wir vor der Kasse und für 11€/Person dürfen wir auch schon rein. Das Renaissanceschloss wurde im 16. Jahrhundert erbaut, hatte dann mehrere Besitzer, bis es zu Beginn des 20. Jahrhunderts von einem Spanier erworben wurde. Dieser restaurierte dann zuerst das Schloss und begann dann, die einstigen Renaissancegärten nach historischen Quellen wieder herzustellen. Die zu besichtigenden Zimmer wie z. B. Salon, Speisesaal, Prinzenzimmer, Küche sind mit Mobiliar aus dem 18. Jahrhundert ausgestattet und so geschmackvoll, dass man sofort einziehen könnte oder wollte. Vom Bergfried hat man einen tollen Ausblick über das Tal des Cher und der Loire und natürlich auf die Gärten. Hier gibt es Ziergärten, geometrisch angelegte Gemüsegärten, Wassergarten, Labyrinth, Sonnengarten und Wälder. Alles ist hervorragend gepflegt und durch die Umstellung vor knapp 10 Jahren auf „Bio“, kann auf Pflanzenschutzmittel weitgehend verzichtet werden. Hier könnte ich viel Zeit verbringen, doch es ist schon später Nachmittag und wir machen uns auf den Weg zum Ausgang. Und wirklich ganz plötzlich fängt es wie aus Kübeln zu schütten an! Dass wir wieder mal nass werden, ist dabei nicht das Schlimmste, aber zwei Dachfenster vom Hiasl sind ganz offen. Im Laufschritt geht es nun zurück, im Bad ist es nicht so schlimm, da kann alles nass werden, aber über dem Tisch ist das Wasser auf das Polster - natürlich meine Seite - gelaufen und auch mein Schaffell hat nun einen etwas strengen Geruch angenommen. Zum Übernachten fahren wir wieder 3 km zurück, wo es einen kleinen Stellplatz für nur 3 Euro die Nacht gibt.

 

Die Wetter-App sagt nur eine geringe Regenwahrscheinlichkeit voraus, also holen wir die Räder runter und fahren fast immer an der Cher entlang ca. 25 km nach Tours. Und das kennt ja nun jedes Kind: St. Martin, der mit den Laternen, war hier Bischof. Als wir in der Fußgängerzone sind, sperren wir die Räder vor einem Geschäft an ein Eisengeländer und laufen in der Altstadt rum. Gott sei Dank haben die Bomber des 2. Weltkriegs noch was von den urigen Fachwerkhäusern übriggelassen. Kaum vorstellbar, dass da drinnen noch jemand wohnt, aber ist so. Als wir alles gesehen haben, gehen wir zurück zu den Rädern. Doch was ist das? Keine Räder mehr da! Haben wir uns im Platz geirrt? Leider nein, irgendein ein Riesenar….. hat das Schloss geknackt und die Räder geklaut. Es kommt gerade eine Motorradstreife vorbei, die wir anhalten. Aber die verweisen uns auf die nahegelegene Polizeistation, wo wir Anzeige erstatten müssen und dann kann da jemand auf die Überwachungskameras schauen. Dort will uns erstmal keiner verstehen, Englisch Fehlanzeige und mein Französisch wollen sie auch nicht verstehen. Also fülle ich vier Seiten an Formularen aus und nach ca. einer Stunde dürfen wir gehen, mit dem Hinweis, wenn sich was ergibt, dann werde ich angerufen. Wer’s glaubt, wird selig. Sie drucken uns noch den Busfahrplan nach Villandry aus und das war’s. Als wir uns den anschauen, sehen wir, dass vor knapp zwei Stunden der letzte Bus gefahren ist. Nun müssen wir uns auch noch ein Taxi nehmen. Schön langsam reicht es mir. Die Stimmung ist etwas gedrückt!

Tja, da das unsere einzigen Räder waren, müssen wir für Nachschub sorgen. Also wieder mal zu Decathlon. Zwei Stunden und ein paar Euro später verlassen wir mit einem halbwegs vernünftigen Mountainbike für mich und einem Tourenrad für Wolfgang den Laden und machen uns auf den Weg nach Blois. Dort vertreten wir uns die Füße und schauen uns das berühmte Schloss aber nur von außen an. Beim Rückweg zum Auto begegnen wir vielen Soldaten mit Maschinengewehren im Arm. Anscheinend ist gerade ein C-Politiker im Anmarsch. Passend zu unserem Gemütszustand ist es heute bedeckt und es regnet auch ab und zu. In Château de la Loire übernachten wir für das letzte Mal an der Loire.

 

Ab jetzt werden wir relativ viel Autofahren, nicht in Kilometern gemessen, sondern in Zeit. Gefühlt sitzen wir den ganzen Tag in der Kiste, gut, dass die Landschaft nicht so viel hergibt. Auf der Karte habe ich östlich von Paris, bei Troyes, in der Champagne, einen See ausgemacht und den peilen wir an. Hier im Forêt d’Orient gibt es mehrere künstliche Seen. Die Dörfer ringsum kann man gemütlich nennen. Es ist nichts los, aber die Häuser und Bauernhöfe sehen mit ihrem Fachwerk und den bunten Fensterläden wie immer gut aus. Auf einem Parkplatz ist ein guter Platz für uns. Am Abend machen wir noch eine Proberunde mit den neuen Rädern, verstellen ein paar Dinge, damit wir morgen für eine Tour gleich losstarten können.

 

Über den neu gebauten Radweg brausen wir am Lac d’Orient entlang nach Port-Dienville, von dort nach Brienne-le-Chateau, wo wir bei einem Intermarché gleich noch eine Kleinigkeit einkaufen und zurück geht es dann auf der anderen Seeseite in einem ewigen Auf und Ab bis zum Parkplatz. Wir packen schnell unsere Badesachen und radeln noch weiter zum Strand. Der ist recht gut besucht, aber wir finden noch ein schönes Plätzchen auf der Wiese und das Wasser ist herrlich. Da halten wir es schon bis sechs Uhr aus. Alles in allem waren es dann doch knappe 60 Kilometer. Wir parken noch schnell auf einen anderen Platz im Wald um, weil morgen hier ein Triathlon stattfindet und wir Angst haben nicht mehr wegfahren zu können.

 

Es ist toll, wenn man vom Blätterrauschen und Vogelgezwitscher wach wird. Da fällt einem das Aufstehen und die anschließende Laufrunde einfach leichter! Dann das gleiche Programm wie gestern: Fahren! Auch die Aussicht ist die Gleiche: Leicht hügelig, Getreidefelder, manchmal Mais, verschlafene Ortschaften. Und dann sind wir schon in Lothringen. Mal Französisch, mal Deutsch, Lothringen war immer heiß umkämpft und so hat es von beiden etwas. Aber für mein Empfinden zu viel Deutsches. Es fehlt einfach das gewisse Flair! In Pont-à-Mousson installieren wir uns neben vielen Wohnmobilen am Hafen an der Mosel. Wie aufgereihte Hühner sitzen wir dann am Nachmittag auf unseren Stühlen im Schatten neben den anderen Campern. Irgendwann wird es uns dann doch zu doof und gehen noch auf einen Apéritif in die Stadt. Ich bin ein bisschen wehmütig, unsere letzte Nacht in Frankreich ist angebrochen.

Tja, leider will meine Kamera gar nicht mehr so, wie ich will, darum gibt es nur mehr eine spärliche Anzahl an Bildern!

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Sylvia Sepp (Mittwoch, 11 Juli 2018 20:20)

    Toll, dass es euch auf der Il de Re gefallen hat. Aber wie gesagt, die Nebensaison is halt schöner. In Biscarosse Plage waren wir auch, da steht man toll.Das mit den Räder ist der Hammer. Schon wieder. Eigentlich kann man sich den Weg zur Polizei sparen, oder? Wir freuen uns auf ein Wiedersehen vielleicht im August. LG Sylvi und Ludwig

  • #2

    Sylvia Sepp (Mittwoch, 11 Juli 2018 20:22)

    Übrigens tolle Fotos. Schöne Motive.