Neben vielen Arztbesuche, Krankenhausaufenthalten und Reha für Wolfgang, gibt es jedoch auch schöne Tage während unseres ungeplanten Aufenthalts in Deutschland. Wir treffen uns mit Eltern und Freunden und unternehmen (also nicht wir, sondern Angelika) wie immer tolle Wanderungen in den bayrischen Bergen. Das ist schon auch mal wieder entspannend, wenn die Wege markiert sind und meine Waden nicht wegen dichten Gestrüpps immer aussehen, als hätte ich mit Raubkatzen gekämpft! Am LKW werden kleinere Reparaturen vorgenommen (geplatzte Wasserschläuche werden durch extrem druckfeste ersetzt und ganz wichtig das Gebläse vorne, was sich ganz schön in die Länge gezogen hat!). Auch zum TÜV müssen wir wieder, was aber Gott sei Dank recht glimpflich abgeht.
Während sich Wolfgang in Bad Tölz aufpäppeln lässt, besuche ich unsere Tochter in Münster. Es sind trotz viel Regens zwei tolle Wochen. Ausgerüstet mit Schirm und guter Laune sind wir viel im nahegelegenen Teutoburger Wald unterwegs. Die angekündigten „Gipfel“ sind mir allerdings nicht aufgefallen! Aber ein kleiner Unterschied zum richtigen Gebirge muss es ja geben. Sehr gut hat uns Tecklenburg gefallen, ein mittelalterliches Städtchen mit gut erhaltenen Fachwerkhäusern und viel Flair.
Auf dem Rückweg nach Bayern lege ich noch einen einwöchigen Stopp in Bad Kissingen ein. Nein, nicht zum Kuren, zum Wandern und Biken in der Rhön. Nebenbei bemerkt, das Kissinger Heilwasser schmeckt zum Ko…! Petrus macht mir mal wieder einen Strich durch die Rechnung. An den zwei regenfreien Tagen radle ich die Saale zwischen Neustadt und Hammelburg rauf und runter. Viel Fachwerk, viele Burgen, intakte Natur, alles passt. An den anderen Tagen laufe ich, dank des Rhön-Clubs, der viele Rundwanderungen ausgewiesen hat, etliche Kilometer durch die Rhön. Leider kann ich fast nie die angepriesene Aussicht genießen, meistens sehe ich nur Pfützen, Matsch und Regenschirm. Für Mitte Juli ist es auch ganz schön kalt, aber die tolle Landschaft mit Hochmooren, in denen früher Verbrecher versenkt wurden, blühenden Hochebenen, windgepeitschten Bäumen macht alles wett.
Ende Juli bekommen wir Besuch von Emma und Emil, unseren Enkeln. Wir haben viele Pläne: ins Schwimmbad gehen, in den Bergen wandern, zum See fahren, grillen usw. Aber man ahnt es schon, es fällt alles ins Wasser. Von den neun Tagen, schüttet es an sieben. Also kramen wir unsere uralten Spiele raus, lesen viel, nützen jede Regenpause um überschüssige Energien los zu werden, schaffen es einmal zum Baden und auf die Tregleralm. Schön war’s mit euch, danke, dass ihr durchgehalten habt!